Vereinsgeschichte - Gründung

Die Burschen der Pfingstgesellschaft gründeten 1910 den Lossaer Burschenverein. Es gab ein eigenes Vereinsstatut als strenge Richtlinie und Grundlage für eine gute Arbeit. Bis 1919 beglaubigten das 67 Mitglieder mit ihrer Unterschrift.

Fahnenweihe

Auf der Vereinsfahne sind das Gründungsjahr 1910 und das Jahr der Fahnenweihe 1925 eingestickt. Die teure Anschaffung einer Fahne war für den Verein nur über ein Stiftungsfest zu finanzieren, an welchem sich mehrere Burschenvereine beteiligten.

Unterbrechung bis 1948

Vor dem II. Weltkrieg mussten sich alle Vereine auflösen. 1948 sammelten sich einige Burschen unter Leitung von Kurt Pinkus, um das Pfingstburschenfest weiter zu führen.

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Neue Fahne

Die neue Fahne wurde 1994 in Apolda in Auftrag gegeben und mit 3 neuen Schleifen originalgetreu angefertigt. Auf einer der Schleifen sind die Namen der Stifter zu lesen.

Neue Uniform

Als äußeres zeichen der Zusammengehörigkeit kleiden sich die Burschen seit 1995 mit einer gelben Mütze, einem weißen Hemd, einer grünen Weste und einer schwarzen Hose.

Kulturelle Beteiligung des Vereins am Lossaer Dorfleben

Der Burschenverein bringt sich in gemeinnütziger Weise in einiger der  kulturellen Veranstaltungen des Ortes ein. Seit 1997 beteiligt sich der Verein zB beim Fasching. Auch das Kindertagesfest der Gemeinde und der Weihnachtsmarkt unterstützt der Verein maßgeblich.

Das Pfingstfest

Das Pfingstfest ist vom Ursprung her ein eigenes religiöses Fest und wird als "Geburtstag der christlichen Kirche" bezeichnet, an dem das Kommen des Heiligen Geistes undd erfeierliche Abschluss der Osterzeit nach 50 Tagen gefeiert wird.

Jung und Alt freuen sich jedes jahr auf diesen kulturellen Höhepunkt in unserem Dorf und somit sich der Burschenverein immer wieder auf viele fleißige Mithelfer aus allen Altersgruppen verlassen, die gerne ihr Können einbringen und viel von ihrer Freizeit opfern, um diese Tradition weiterzuführen.

Schon monatelang vor der Feier beginnt die Organisation der Pfingstfeier. Logistik, Versorgung oder Musikerverträge, nichts wird dem Selbstlauf überlassen.

Das Birkenschlagen

In vielen Dörfern werden am 1. Mai Maibäume aufgestellt und zu Pfingsten wird mit Birkengrün geschmückt. Bei uns in Lossa wird daher sprachgebräuchlich die "Maie" geschlagen.
Die Birke, die zusammen mit der Lärche als Frühlingsbote gilt, wurde früher durch Pflegehieb im Staatlichen Forst gefällt. Dies war sowohl für den Forst als auch für das Dorf eine gute Sache, da man sich gegenseitig half und die Strecke hinterher sauber aufgeräumt war.
 Doch heutzutage ist der Wildwuchs der Birke gefährdet,  was die Wege der Burschen immer länger werden lässt und die Kosten erhöht.
Die Birken werden vor den Gehöften abgelegt. Das Ausfaheren wird sehr ernst genommen, denn niemand soll vergessen werden. Viele Einwohner belohnen freudig die großen Mühen der Burschen mit einem kleinen Imbiss oder Getränken und danken ihnen somit für den traditionellen Pfingstgruß des Birschenvereins.
Nach dem Pfingstfest sammelt der Feuerwehrverein die Birken wieder ein, um sie für das Osterfeuer des kommenden Jahres aufzuschichten.
 

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Die Lossaer Wimpelketten

Um auch recht viele Gäste auf das bevorstehende Pfingstwochenende in Lossa aufmerksam zu machen, entstand nach der 650-Jahr-Feier im Jahre 1996 die Idee, die bunten Wimpelketten für unser Dorf in eigener Regie zu produzieren, um sie dann jedes Jahr wieder fröhlich flattern zu lassen.
Mehrere Monate schnitten, nähten und säumten die fleissigen Frauen aus dem Rentertreff die schweren Dekostoffe. Die Seniorinnen nähten so über 700 Wimpel zu langen Ketten zusammen.
Oft halten die Wimpelketten den extremen Witterungen nicht stand und müssen deshalb immer wieder repariert und erneuert werden. Dieser Herausforderung stellen sich regelmässig die emsigen Schneiderinnen der Landfrauengruppe.
Ein gutes Dutzend Burschen hängen dann die Wimpelketten nach einem ausgeklügelten System im Dorf auf.

Die Lossaer Schleifen

Die Erinnerungsschleife verdankt ihre Existenz einer Idee aus den 70er jahren. Den Einwohnern soll damit für ihre Hilfe und Unterstützung für das Pfingstfest gedankt. Etwa 1000 solcher Schleifen werden jedes Jahr hergestellt und an die Bevölkerung verteilt.

Die drei Pfingsttage

Traditionell ist Freitagabend Tanz. Ein Musikabend für alle Bewohner und Gäste an denen alte und neue Klänge oft mit tollen Showeinlagen präsentiert werden. Die Feier dauert oft bis in die frühen Morgenstunden und wenn der letzte Gaste gegangen ist wird die Halle anschließend schon für die nächste veranstaltung zurecht gemacht.

Seit den frühen 50er jahren bieten die Burschen Samstags auch den jüngsten Dorfmitgliedern Gelegenheit ausgelassen mitzufeiern. Gleich nach dem Umzug spielte die Blasmusik zum Kindertanz auf, der immer gut besucht war. Seit den 90er jahren wird nicht nur getanzt, sondern die Kleinen aus Schule und Kindergarten studierten Darbietungen ein.
Die verschiedenen Auftritte mit Showeinlagen, Tanz, Sport und Gesang begeistern Jung und Alt.
Der Saal füllt sich dann Abends noch weiter mit vielen Feierwilligen.
Verschiedene Kapellen werden für den Abend von den Burschen engagiert  um dem Publikum einen bunten Abend zu präsentierern.

Sonntags geht es beizeiten aus den Betten, denn Sonntags ist Umzugstag! Schon ganz früh treffen sich die Burschen und eine ausgewählte Schar von Helferinnen schminkt und schmückt sie in allen Farben. Die Kostüme der wilden Horde passen sich immer wieder zeitgemäß an. Vom Trachtenstil bis zum gestreiften Männerschlafanzug ist alles vertreten. Jedes Jahr ist jedermann man auf die Einfälle der Burschen gespannt. Dabei dürfen keinesfalls die Pritschen fehlen, lange gefaltete Pappstreifen, die stark an den Kasper aus einer Puppenbühne erinnern. Warum nun jeder Hausbesitzer und besonders die Vereinsmitglieder damit eine Tracht Prügel im Takt der Musik einstecken müssen, ist nicht überliefert, dafür aber in Lossa einzigartig. Mit Pritschen, Fahnenträgern, Ausrufern und der Kapelle geht der durchaus anstrengende Marsch dann durch das gesamte Dorf.
Hier und da wird gehalten, Geschenke entgegen genommen und gegeben. Immer wieder werden von der ausdauernden Kapelle Ständchen gegeben, die nicht selten kleinere Straßentänze münden. Die ausdauernde Kapelle der Buttlestedter Musikanten streift so mit vielen Burschen, Einwohnern, Gästen und Umzugswagen den ganzen Tag durch das Dorf um dann die musikalische Begleitung am späten Nachmittag an den Fanfarenzug für das traditionelle Platzkonzert abzugeben. Somit hat die Kapelle Zeit sich die Lippen und Finger zu kühlen, denn schon wenige Stunden später wird sie Abends zum Sonntagstanz in der Turnhalle aufspielen. Mit Musik und Tanz, Showeinlagen und einem Höhenfeuerwerk klingt dann der Sonntag aus.
 

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